Die Toplagen der Südsteiermark
Das Thema des 3. Weinabends 2018 lautete: Toplagen aus der Südsteiermark.
38 Teilnehmer (6 Gäste, 32 Mitglieder) lauschten dem interessanten Vortrag von Harald Wickhoff in Vertretung von Weltmeister Mr. Sauvignon Blanc Walter Skoff aus Gamlitz. Es war eine Weinreise durch südsteirische Top-Lagen des berühmten Weingutes. Zur Begrüßung gab es ein Glas Sekt Brut von der Rebsorte Muskateller. Vor Beginn der Präsentation stellte Obmann Jürgen Nobis noch 2 neue Mitglieder vor: Ernst Hochgatterer und Daniela Hauenschild sind die Mitglieder Nr. 44 und 45. Damit ist der Mitgliederhöchststand bei den Amstettner Weinwölfen erreicht.
Nun ging es mit der Präsentation des Weingutes Skoff los: Das Weingut bewirtschaftet mit 13 Lagen auf 60 Hektar eigenen Flächen im Umkreis vom Stammsitz am Eckberg in Gamlitz die Top-Lagen der Region - darunter: Hochsulz, Grassnitzberg, Obegg und Kranachberg. Die wichtigste Rebsorte ist der Sauvignon blanc. 23 Mitarbeiter hat das Weingut angestellt.
Der erste Verkostwein war der „Cuvee Walter“ – ein Verschnitt zu jweils 50 % aus Muskateller und Sämling 88 (Jg. 2017 und 12 % Alc.). Im Glas gelbgrün, duftete er nach Flieder und Holunderblüten. Er paßt zu kalten Platten, Salaten sowie Käsespezialitäten.
Der nächste Wein mußte im Blindverkostverfahren ermittelt werden. Etliche Teilnehmer konnten erkennen, daß es sich um die Rebsorte Grauburgunder (Jg. 2017) handelt. Er hatte eine lachsrote Farbe (verrät die dunkle Beerenhaut) und duftete etwas nach pink Grapefruit, Erdbeere, dezenter Blutorange mit mineralischen Noten. Der Abgang wurde von roten Beeren und Grapefruit getragen. Man empfiehlt dazu Fischgerichte, Risotto und ev. Wokgerichte.
Nun wurde das traditionelle Abendbuffet eröffnet: Es gab Kaltspeisen aus Österreich, Warmspeisen aus dem benachbarten Slowenien. Es gab bei den Kaltspeisen z.B. Backhendelroulade mit Kürbiskernen und Kernöl-Kartoffelsalat, gesurte Beiriedröllchen mit Krentopfen und Käferbohnensalat, Kernöltopfen mit Liptauer, Steirischen Volcanoschinken luftgetrocknet und Dörrzwetschken, Winzersalat mit Kalbszunge und Kranzlwurst, Schweinsbraten und Surrbraten mit Krautsalat, dazu verschiedene Brote (Bauernbrot, Nussbrot, Salz-Knusperbrot mit Kürbiskernen). Tolle Warmspeisen aus Slowenien wie Kartoffelnockerl mit Garnelen und Krustentiersud, Blutwurstgröst´l mit Austernpilzen und Muscheln oder gegrillter Tintenfisch mit Paprika vollendeten das Buffet.
Gut gestärkt ging es zu Wein Nr. 3: einem „Gewürztraminer Jg. 2017“ - sehr intensives Bukett nach Rosen, Rosinen und etwas reifem Obst. Im Abgang ein Touch von Dörrobst und reifer Grapefruit. Jetzt ging es zur Paraderebsorte des Winzers – dem Sauvignon blanc. 3 Weine aus unterschiedlichen Lagen wurden nun vorgestellt.
Wein Nr. 4 war der „Eichberger Sauvignon blanc 2017“. Strohgeld mit grünen Reflexen, prägender Duft nach schwarzer Johannisbeere, reifer gelber Paprika, Holundernoten und Zitruszesten. Am Gaumen wieder Stachelbeeren, Holunderblüten, Zitrus, Grapefruit. Man empfiehlt ihn zu Geflügel, Frisch- und Schafskäse, Risotto, Pilzen, Gemüsegerichten und Spargel.
Der vorletzte Wein war der „Original Sauvignon blanc 2016 Grassnitzberg“. Er präsentierte sich in einem glänzenden Strohgelb, duftete nach reifen Stachelbeeren und Zitrusfrüchten (Limette, Pink Gragefruit, Blutorange), Schwarzen Johannisbeeren und Holunder. Er hatte auch feine exotische Anklänge (Litschi, Mango). Am Gaumen dominierten Stachelbeere, reife Zitrusfrüchte mit gelber Paprika und Cassisblüte.
Nun ging es zum letzten Präsentationswein des Abends – dem „Sauvignon blanc Obegg 2012“. Im Glas ein leuchtendes Gelbgrün, in der Nase ein Aromenspiel nach Pfirisch, Litschi und feinem Stachelbeerkonfit. Man sollte ihn als Solisten genießen, als Essensbegleiter paßt er zu mittelschweren Fischgerichten, Reisfleisch, gerösteter Kalbsleber oder asiatischen Gerichten. Bei der abschließenden Kür zum Siegerwein des Abends setzte sich der Obegg 2012 klar durch.
Es war wieder ein unvergesslicher Weinabend mit einer hochprofessionellen Präsentation von Hary Wickhoff. Er ist ausgebildetere Sommelier mit großer Erfahrung im Tourismus und Vertrieb von exklusiven Weinen. Ein herrlicher Abend neigte sich für die letzten Gäste gegen 0.30 dem Ende zu.
Roland Aichinger