Hajszan Neumann Biodynamie aus Grinzing
34 Mitglieder und Gäste kamen zur ersten Weinveranstaltung im Jubiläumsjahr 2023 ins Restaurant Kastner – vor 10 Jahren (November 2013) erfolgte die Vereinsgründung. Thema dieses Abends: Weingut Hajszan Neumann – Biodynamie aus Wien. Zur Begrüßung wurde ein Pet Nat Brut (in der Nase Hefe, Zitronenabrieb, Litschi, Zitronenmelisse und Nektarine) gereicht.
Am Fuße des Nussbergs, der wohl traditionsreichsten Weingegend von Wien, liegt das Weingut Hajszan Neumann. Gearbeitet wird im Einklang mit der Natur und dadurch die Biodiversität im Weingarten gefördert. Es werden ausschließlich biodynamische Präparate und Kompost verwendet. Der bekannte Winzer Fritz Wieninger bewirtschaftet dieses Weingut seit 2014. Seit kurzem wird das Sortiment von einigen naturnahen Weinen, den "Naturals" ergänzt.
Bevor die Verkostung startete, durfte Obmann Jürgen Nobis gleich 5 neue Mitglieder im Wolfsrudel begrüßen: Hannes Danzinger, Harald Becksteiner, Elfriede Sigl, Gabi Litzlachner und Thomas Schin. Die Stoppelgeldpatronanz übernahm dieses Mal Nadja Hörersdorfer.
Moderator des Abends war Wieningers rechte Hand – George Gross. Der sympathische Wiener erzählte viele lustige Geschichten aus seiner bisherigen beruflichen Laufbahn und präsentierte 8 Weine, davon 4 natural wines.
Während ein Grüner Veltliner 2021 (Riede Steinberg) und der gemischte Satz von der Riede Weissleiten (Jg. 2021) eingeschenkt wurden, begann man auch schon mit dem 3-gängigen Menü. Zur Vorspeise konnte gewählt werden: Altwiener Backfleisch (Rindslungenbraten mit Senf, Kren mariniert und gebacken auf Erdäpfel-Vogerlsalat) oder einen gegrillten Oktopus auf mediterranem Gemüse mit Mozzarella und Pesto oder rote Rübenschaumsuppe mit Kren und gebackenem Blunzenradl.
Bis zum Hauptgang folgten der Riesling 2019 von der Riede Steinberg und der Weißburgunder Riede Golling 2019. Der Riesling duftete nach weißem Pfirsich, Marille und Mandarinenzesten. Bereits als Jungwein vermag der Riesling mit seiner charmanten und frischen Art zu gefallen und ist ein idealer Begleiter zu hellem gebackenem Fleisch.
Der Weißburgunder, als 1. Lage deklariert, duftet nach Blütenhonig, leicht nach Aprikosen mit Nuancen von Golden – Delicious Apfel. Der Wein ist komplex.
Bei der Hauptspeise gab es 2 Gerichte zur Auswahl: Zander knusprig gebraten auf papriziertem Kürbisgemüse mit Erdäpfel-Lauchstrudel oder Zweierlei vom Kalb (Filet und faschiertes Butterschnitzel auf getrüffeltem Erdäpfelpüree mit Brokkoli und Röstzwiebel.
Bei den natural wines konnte ein GV mit Quittenduft, Holzbirne und vielen hefigen, malzigen und pfeffrigen Noten verkostet werden. Der Traminer 2019 erschien bernsteinfarben, duftete nach Blütenhonig und Rosenöl, zart nach Litschi und gerösteten Mandeln. Der abschließende Zweigelt (Jg. 2020) hatte violette Reflexe und präsentierte sich in der Nase rauchig-würzig mit roter Kirschfrucht und feinen Erdbeernuancen.
Mit 2 „Zugaben“ überraschte uns Schorschi am Ende der Veranstaltung: einem Riesling Reserve 2012 (ein Hauch von Litschi und Grapefruitzesten, zarter Blütenhonig. feiner Pfirsichtouch) und einem gemischten Satz 2013 Lage Nussberg.
Bei den Desserts gab es dunkles Schokomousse mit Mangotartar oder Liwanzen mit Powidl gefüllt auf Erdbeerrahm mit Topfencreme.
Es war eine gelungene Auftaktveranstaltung der Weinwölfe, die für die letzten Gäste erst nach Mitternacht zu Ende ging.
Roland Aichinger